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Goodbye, Opel

Ich kann mich noch gut an das Auto erinnern, mit dem ich aufgewachsen bin: ein roter Opel Rekord E. Eine Familienkutsche, wie sie im Buche steht. Ich habe dieses Gefährt geliebt und konnte gar nicht begreifen, warum es meine Eltern irgendwann verkauft und durch ein anderes ersetzt haben. Übergangsweise folgte ein Lada, dann für viele Jahre ein Mazda, heute ist es ein Toyota.

Der Neukauf eines Opels stand nie zur Debatte, auch nicht beim Zweitwagen. Ich halte das für symptomatisch für die aktuelle Opel-Krise. War Opel früher eine grundsolide deutsche Marke, bezahlbar und vertrauenserweckend, so wird heute darüber gesprochen, ob der Staat Opel nicht retten solle.

Hier nun muss aber Schluss sein. Opel hat es offensichtlich nicht geschafft, ein Finanzpolster aufzubauen und steht kurz vor der Pleite. Die Modelle von Opel sind nicht mehr gefragt, so traurig das auch ist für die Mitarbeiter und die Traditionsmarke. Die Finanzkrise mitsamt ihrer "Kreditklemme" hat die Problematik nur verschärft, nicht ausgelöst.

Es ist Superwahljahr, ja. Trotzdem wäre es falsch, Opel mit Steuergeldern zu retten. Autos kaufen keine Autos, wusste schon Henry Ford. Die Opel-Arbeiter müssen umgeschult und betreut werden (und nicht von jungen Schnöseln verhöhnt), aber Opel darf keine Staatsbürgschaften erhalten. Auch ein Staat wie Deutschland ist nicht unbegrenzt belastbar.

Hinzu kommt: eine Insolvenz wäre eine saubere Lösung. Die nicht mehr profitablen Werke könnten geschlossen werden, man müsste nicht mehr befürchten, dass Steuergelder in die USA fließen - und in ein paar Jahren, wenn alle juristischen Streitfragen geklärt sind, könnte die Marke Opel möglicherweise wiederbelebt werden.

Goodbye, Opel.

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