Man schämt sich für die wissenschaftliche Zunft, wenn man lesen muss, wie zwei Wissenschaftler eiskalt analysieren , dass die gängigen Hartz-4-Regelsätze nicht etwa zu niedrig sind, sondern vielmehr zu hoch. Schon die Herangehensweise der Studie ist fragwürdig : so wird nicht von einem männlichen gesunden Deutschen ausgegangen, der keine Frau, keine Kinder und keine Haustiere hat, der zwischen 18 und 65 Jahren ist, keinerlei Laster hat und völlig rational handelt. Ein Asket? Kaum. Beschrieben wird ein stumpfer Roboter, eine leere Hülle. Menschlich kann man es nicht nennen, wie hier das Leben von Menschen vermessen und gewogen wird. Essen, trinken, schlafen. Eine Chance auf Aufstieg gewähren die Autoren der Studie dem Arbeitslosen nicht, denn einen Anzug braucht er ja nicht. Frisör? Kann man auch selber machen. Alkohol? Ist ungesund, irrational. Der Oberschicht vorbehalten. Es ist krass, dass hier kein allgemeiner Aufschrei erfolgt, wenn auf den Schwächsten der Schwachen rumgetrampelt w