
Ich meine dazu: traurig und beschämend für Heidelberg, dass selbst die geringe Quote von 25 Prozent nicht erreicht werden konnte. Möglich wäre es, dass die Befürworter des Verkaufes aus taktischen Gründen daheim blieben, da jede nicht abgegebene Stimme hier de facto einer Nein-Stimme entsprach. Ich vermute jedoch eher, dass dieses Ergebnis symptomatisch für die grassierende Demokratiemüdigkeit in der Bevölkerung ist. Die Tatsache, dass es in Deutschland im Gegensatz zur Schweiz keine Tradition der direkten Demokratie gibt, hat sich hier sehr negativ auf die Menschen im Emmertsgrund ausgewirkt: sie müssen weiter in Unsicherheit in Bezug auf ihre persönliche Situation leben, bis der Gemeinderat einen klaren Beschluss gefasst hat.
Es bleibt zu hoffen, dass sich der Heidelberger Gemeinderat dem Vorschlag Würzners anschließt, für den Erhalt der Wohnungen im Emmertsgrund stimmt und eiskalten Investoren somit eine klare Absage erteilt.