Wer mich schon immer mal im Nadelstreifen bestaunen bewundern sehen wollte: dazu ist nächste Woche Gelegenheit. Die Theatergruppe Vogelfrei am Germanistischen Seminar der Universität Heidelberg führt den „Reigen“ von Arthur Schnitzler auf: ich habe die Ehre, den Grafen spielen zu dürfen.
In einer Sommernacht treffen zehn Frauen und Männer aufeinander, die durch ihre Sehnsüchte und ihre Einsamkeit verbunden sind.
Sie suchen ihr Glück in kurzen amourösen Affären, quer durch alle Gesellschaftsschichten. Sie hoffen im anderen sich selbst zu finden und bleiben doch alleine. Wie in einem Tanz lösen sie sich in ihren Beziehungen ab, so dass sich immer neue Paarkonstellationen ergeben.
Dieses provokante Sittengemälde Schnitzlers war ursprünglich im Wien des frühen 20. Jahrhunderts angesiedelt. Es besitzt dennoch eine zeit- und ortsunabhängige Aktualität. Auch in unsere heutige Zeit versetzt, sehnen sich die Charaktere nach Glück und Liebe: vergeblich?