Aus der Predigt von Bischof Dr. Wolfgang Huber über den ersten Korintherbrief vom heutigen Ostersonntag:
Welch ein Manifest! Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Auf diese Aussicht läuft alles zu. Darin bündelt sich das machtvolle Zeugnis von Gottes Ordnungen, das uns in den Worten des Apostels Paulus entgegentritt. Gewiss: Ruhig bleiben kann man bei dieser Aussicht nicht. Sie ergreift uns wie ein spürbarer Nachhall des Zitterns und Entsetzens, das die Frauen am Ostermorgen angesichts des leeren Grabes Jesu ergreift. Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? So schallt der Ruf neuen Lebens seit Ostern über den Erdkreis. Dieser Osterruf verändert die Welt. In die Tragik von Tod und Einsamkeit wird eine unwiderstehliche Zuversicht eingelassen. Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.
Über diese Aussicht ist Streit angebrochen. Denn manche denken, zur Überwindung des Todes seien wir nicht auf Gott angewiesen, der moderne Mensch könne das selber. Zwei Zweige der Medizin faszinieren heute vor allem die Menschen. Die Reproduktionsmedizin soll menschliches Leben künstlich zu Stande bringen. Und die regenerative Medizin soll den Tod hinausschieben und eines Tages ganz überwinden. Unsterblichkeit – ein käufliches Produkt, von Menschen hergestellt, einstweilen allerdings noch nicht ganz fertig und vermutlich für die meisten unerschwinglich. Trotzdem ist das eine verbreitete Vision: Der Tod ist ein letzter Feind, aber wir überwinden ihn selbst.
Immer wieder gibt es Phantasten, die meinen, der medizinische Fortschritt werde eines Tages den Tod überwinden. Ich glaube daran nicht. Der Tod gehört zu unserem Menschsein. Mitten im Leben tritt er uns entgegen. Wer ihn verdrängt, verabschiedet sich von der Wirklichkeit.
Österliche Menschen haben einen anderen Zugang. Sie leugnen nicht, dass jeder Mensch sterblich ist. Sie glauben auch nicht an die Seelenwanderung. Sondern sie glauben an die Überwindung des Todes. Der Ostertag hat dem Tod das Rückgrat gebrochen. Es gibt ihn noch; aber er ist nicht die bestimmende Autorität. Sie liegt bei Gott, der den Tod überwindet.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!
(Kann man die Osterbotschaft denn prächtiger feiern als mit dem Halleluja aus dem Händelschen Messias? Nur schwerlich, meine ich.)
Englische Version:
Hallelujah, for the Lord God Omnipotent reigneth. The Kingdom of this world is become the Kingdom of our Lord and of His Christ; and he shall reign for ever and ever. King of Kings, and Lord of Lords. Hallelujah!
Deutsche Version:
Halleluja, denn der Herr, der allmächtige Gott, herrschet. Das Königreich dieser Welt ist zum Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden; und er wird regieren auf immer und ewig, König der Könige, Herr der Herren, Halleluja.
Musik: MIT Concert Choir, Cutter (CC-BY-SA 2.0)
Bild: Flickr/gerry (CC-BY 2.0)
Welch ein Manifest! Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod. Auf diese Aussicht läuft alles zu. Darin bündelt sich das machtvolle Zeugnis von Gottes Ordnungen, das uns in den Worten des Apostels Paulus entgegentritt. Gewiss: Ruhig bleiben kann man bei dieser Aussicht nicht. Sie ergreift uns wie ein spürbarer Nachhall des Zitterns und Entsetzens, das die Frauen am Ostermorgen angesichts des leeren Grabes Jesu ergreift. Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden. Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? So schallt der Ruf neuen Lebens seit Ostern über den Erdkreis. Dieser Osterruf verändert die Welt. In die Tragik von Tod und Einsamkeit wird eine unwiderstehliche Zuversicht eingelassen. Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.
Über diese Aussicht ist Streit angebrochen. Denn manche denken, zur Überwindung des Todes seien wir nicht auf Gott angewiesen, der moderne Mensch könne das selber. Zwei Zweige der Medizin faszinieren heute vor allem die Menschen. Die Reproduktionsmedizin soll menschliches Leben künstlich zu Stande bringen. Und die regenerative Medizin soll den Tod hinausschieben und eines Tages ganz überwinden. Unsterblichkeit – ein käufliches Produkt, von Menschen hergestellt, einstweilen allerdings noch nicht ganz fertig und vermutlich für die meisten unerschwinglich. Trotzdem ist das eine verbreitete Vision: Der Tod ist ein letzter Feind, aber wir überwinden ihn selbst.
Immer wieder gibt es Phantasten, die meinen, der medizinische Fortschritt werde eines Tages den Tod überwinden. Ich glaube daran nicht. Der Tod gehört zu unserem Menschsein. Mitten im Leben tritt er uns entgegen. Wer ihn verdrängt, verabschiedet sich von der Wirklichkeit.
Österliche Menschen haben einen anderen Zugang. Sie leugnen nicht, dass jeder Mensch sterblich ist. Sie glauben auch nicht an die Seelenwanderung. Sondern sie glauben an die Überwindung des Todes. Der Ostertag hat dem Tod das Rückgrat gebrochen. Es gibt ihn noch; aber er ist nicht die bestimmende Autorität. Sie liegt bei Gott, der den Tod überwindet.
In diesem Sinne: Frohe Ostern!
(Kann man die Osterbotschaft denn prächtiger feiern als mit dem Halleluja aus dem Händelschen Messias? Nur schwerlich, meine ich.)
Englische Version:
Hallelujah, for the Lord God Omnipotent reigneth. The Kingdom of this world is become the Kingdom of our Lord and of His Christ; and he shall reign for ever and ever. King of Kings, and Lord of Lords. Hallelujah!
Deutsche Version:
Halleluja, denn der Herr, der allmächtige Gott, herrschet. Das Königreich dieser Welt ist zum Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden; und er wird regieren auf immer und ewig, König der Könige, Herr der Herren, Halleluja.
Musik: MIT Concert Choir, Cutter (CC-BY-SA 2.0)
Bild: Flickr/gerry (CC-BY 2.0)