Eigentlich wollte Dieter E. Zimmer 1997 mit seinem Essay Die Abschaffung des Eszett ja belegen, warum man das Eszett nicht mehr braucht, aber irgendwie hat das bei mir nicht geklappt. Nach dem Lesen dieses Abschnitts empfinde ich vielmehr tiefe Sympathie für diesen so missverstandenen Buchstaben und bin froh, dass es ihn künftig auch als Majuskel geben wird:
Das deutsche Eszett ist ein nicht gerade schöner Buchstabe, den es groß leider nicht gibt, obwohl es ihn geben sollte, und der eigentlich zwei Buchstaben ist, von denen aber der zweite nie gesprochen wurde und der erste nicht mehr geschrieben wird und der eigentlich gar kein Buchstabe für irgendeinen besonderen deutschen Laut ist, sondern das Dehnungszeichen für den davor, welcher aber manchmal auch ohne ß dahinter gedehnt wird und manchmal auch mit ihm nicht, und im übrigen wird er jetzt manchmal wegreformiert, manchmal aber auch nicht.