Christoph Keese nimmt bei „Welt Online“ die deutschen Eliten auseinander und schlussfolgert, dass der Primat der Politik wiederkehren müsse, da der Primat der Wirtschaft versagt habe. Präziser kann man es nur schwerlich formulieren, überraschenderweise ist es erneut die „Welt“, die Platz für die richtigen Worte findet:
Wer wie der Autor dieser Zeilen stets für Selbstkontrolle statt neuer Gesetze plädiert hat, ist blamiert. In der Rückschau war es ein Fehler, es der deutschen Wirtschaft nach der Krise um den betrügerischen US-Konzern Enron selbst zu überlassen, neue Regeln in einer Corporate-Governance-Kommission zu finden. […] Zumwinkel hat die Verhandlungsposition der Privatwirtschaft unhaltbar gemacht. Listen mit politischen Wünschen wird man in Berlin auf lange Zeit nicht mehr abgeben können. Das Primat der Politik kehrt zwangsläufig zurück, wenn sich der Privatsektor eines Primats für unwürdig erweist.