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Zwei Duelle?

Man hat das Gefühl, die Berichterstattung über zwei verschiedene Duelle zu lesen: SPON ist der Meinung, dass Koch den „Raubauz“ gegeben hat:
Obwohl Koch der Amtsinhaber ist, trat er bei den meisten Themen als Angreifer auf. Immer wieder warf er Ypsilanti vor, in ihren Aussagen wolkig zu sein und damit die Wähler in die Irre zu führen. Wie so oft spielte Koch nicht den Landesvater, sondern den Raubauz. Mehrfach fiel er seiner Gegnerin ins Wort, ließ sich auch von den beiden Moderatoren Claudia Schick und Alois Theisen nicht stoppen.

FAZ.NET findet das ganz und gar nicht:
Der Ministerpräsident gab sich betont staatsmännisch. Es schien, als wolle der CDU-Politiker mit allen Mitteln den Eindruck widerlegen, er sei ein politischer Raufbold, der mit einer Debatte über die Gewaltkriminalität junger Ausländer Ressentiments bediene.

Auch bei der Bewertung von Ypsilanti findet man keine Gemeinsamkeiten. FAZ.NET meint:
Auffällig war die Angriffslust der Herausforderin. Offenbar beflügelt von den guten Umfrageergebnissen der SPD warf sie Koch immer wieder in ihrem sanften südhessischen Tonfall, aber in scharfen Sätzen Versagen vor – wie etwa in der Schulpolitik.

Und SPON behauptet das genaue Gegenteil:
Dem Feuerwerk von Zahlen und Fakten hatte Ypsilanti oft nur ihr Lächeln entgegenzusetzen. Die Oppositionspolitikerin hielt sich zurück, trat ruhig und zurückhaltend auf, fast so als sei sie bereits die Regierungschefin und wolle es nicht erst werden.

Was soll denn bitte dieser Unsinn? War Koch wilder Rabauke oder Staatsmann und war Ypsilanti Angreiferin oder Fast-Regierungschefin?

Der Artikel bei Welt Online scheint noch der ausgewogenste zu sein. Hier ist zu lesen, wie sich das Verhalten der beiden Kontrahenten im Laufe des Duells gewandelt hat, was eine Erklärung für die so unterschiedliche Einschätzung durch FAZ und SPON sein könnte. Ob die verantwortlichen Redakteure die Debatte nur teilweise geschaut haben?

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