Alexandra Kleijn hat bei Heise Open einen interessanten Hintergrundbericht zur ODF-OpenXML-Problematik verfasst und kommt, nach dem Abwägen der wichtigsten Argumente, zu einem Schluss, den ich absolut und hundertprozentig unterschreibe:
(Software-)Benutzer wollen nicht zwischen abstrakten Standards entscheiden müssen. Sie wollen Dokumente erstellen in einer Software ihrer Wahl, in der Zuversicht, dass andere diese lesen können. Warum also nicht einfach ein Standard, auf die alle Office-Pakete, inklusive Microsoft Office, aufsetzen? Ein Format, das sich problemlos in egal welcher Bürosoftware öffnen, bearbeiten und speichern lässt? ODF heißt das Format der Zukunft. Open XML ist eine Einbahn-Straße.
Pathetisch formuliert befindet sich die Softwarewelt an einem Wendepunkt: wenn OpenXML kein offizieller ISO-Standard wird, besteht zum ersten Mal seit vielen Jahren die Möglichkeit, dass die Vorherrschaft von Microsoft im Officebereich ernsthaft angegriffen wird. Genau deshalb ist es so grauenvoll, dass Novell der Freien-Software-Gemeinde in den Rücken fällt und einen OpenXML-Konverter für die OpenOffice.org-Variante von Novell entwickelt hat.
Es bleibt zu hoffen, dass Microsofts Versuch, ihr Format als Standard durchzusetzen, kläglich scheitert. Alles andere wäre eine wahrhaftig grässliche Entwicklung.